Sommersession ist auch ApĂ©rosaison in Bundesbern. Parlamentsmitglieder trinken und dinieren auf Kosten von VerbĂ€nden, Vereinen und Unternehmungen. Wo diese AnlĂ€sse stattfinden, können Sie auf dieser Timeline nachschauen. Wir haben ganze 61 AnlĂ€sse recherchiert. Den Auftakt macht der Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse, der zu Sessionsbeginn zur Diskussion ĂŒber Klimapolitik ins Hotel Bellevue Palace lĂ€dt â inklusive Abendessen in gediegener AtmosphĂ€re. Gegen Ende Juni steht dann der legendĂ€re Sessionscocktail des Wirtschaftsverbandes auf dem Programm, ein Pflichttermin im Kalender vieler Parlamentarier. Auch die diplomatische Community zeigt PrĂ€senz: Die parlamentarische Gruppe SchweizâKuba lĂ€dt zum Zigarrenrollen in die kubanische Botschaft, wĂ€hrend Katar und die Dominikanische Republik gemeinsam zu einem latino-arabischen Abend bitten.
Nationalrat Lorenz Hess und die Swiss Blockchain Federation stehen wegen mangelhafter Transparenz bei der Offenlegung politischer Mandate in der Kritik â beide FĂ€lle zeigen die SchwĂ€chen des aktuellen Systems.
Am vergangenen Dienstag hat nach dem StĂ€nderat auch der Nationalrat die Vorstösse aus dem PUK-Bericht zum Untergang der Credit Suisse mit viel Lob angenommen. Diese Vorstösse beauftragen den Bundesrat, verschiedene Massnahmen zur Bankenregulierung zu prĂŒfen, wobei strengere Eigenkapitalvorschriften im Zentrum stehen.
Die FrĂŒhlingssession 2025 des Schweizer Parlaments hat begonnen, und mit ihr eine Flut von Lobby-AnlĂ€ssen. WĂ€hrend die Volksvertreter ĂŒber Gesetze debattieren, buhlen Interessengruppen um ihre Gunst â bei ApĂ©ros, Dinners und Informationsveranstaltungen.
Am 24. November stimmten 53 % des Schweizer Volkes dagegen, fast 5 Milliarden Franken in den Ausbau der Autobahnen zu investieren. Ein Ergebnis, das trotz Manöver der Auto-Lobby im Parlament zustande kam und zeigt, wie unvollkommen die Transparenz im Parlament noch ist.
Am 2. Dezember startet die Wintersession im Bundeshaus. National- und StĂ€nderat beraten ĂŒber die Geschicke der Schweiz. WĂ€hrend der Session ist auch immer die Zeit der Lobby-AnlĂ€sse. Ob ApĂ©ro, Diskussionsrunden oder Nachtessen â die unterschiedlichsten Lobby-Organisationen nutzen die Zeit, um Ihre Anliegen aufs politische Parkett zu tragen. Der Wirtschaftsverband economiesuisse lĂ€dt im Hotel Bellevue Palace zum Nachtessen, um fĂŒr ein Freihandelsabkommen mit Indien zu werben; die parlamentarische Gruppe Schweiz-PalĂ€stina veranstaltet im Bundeshaus eine Diskusison mit Francesca Albanese, UNO-Sonderberichterstatterin Menschenrechte in den palĂ€stinensischen Gebieten; die Föderation der Schweizerischen Lebensmittelindustrie fial bittet zum Stehdinner in der Galerie des Alpes zum Thema «Die Schweizer Nahrungsmittelindustrie, gesunder und nachhaltiger Genuss» und Digital Switzerland will mit einer Diskussion zu Quantum Computing im Hotel Schweizerhof punkten.
Lobbywatch wirkt, seit 10 Jahren.âšDas wollen wir feiern! Am 18. Dezember laden wir anlĂ€sslich unseres JubilĂ€ums zum feierlichen Lobby-Spaziergang durch Bern mit anschliessendem ApĂ©ro. An fĂŒnf verschiedenen Orten gewĂ€hren wir Ihnen einen Einblick in die Welt des Lobbyismus â und in unsere Recherchearbeit, um diese Welt transparent zu machen.
Die Schweiz machte in den letzten zwei Jahren keine Fortschritte bei der KorruptionsbekĂ€mpfung im Parlament. Dies schreibt die GRECO in ihrem neuesten Bericht. Die Staatengruppe gegen Korruption ist eine Institution des Europarats. Periodisch untersucht diese, wie gut ihre Mitglieder gegen Korruption gewappnet sind. Als Europaratsmitglied wird auch die Schweiz durchleuchtet â Lobbywatch hat erst im Juli ĂŒber den letzten Bericht zur Politikfinanzierung berichtet.
Lobbywatch wirkt â seit 2014 sorgen wir fĂŒr mehr Transparenz in der Schweizer Politik. Mit der UnterstĂŒtzung unserer Mitglieder und Gönner:innen erreichten wir, dass von anfĂ€nglich 0 Prozent (2014) heute 58 Prozent der StĂ€nderĂ€te und NationalrĂ€tinnen ihre EinkĂŒnfte offen legen. DafĂŒr wollen wir uns bedanken. Gleichzeitig sind wir ĂŒberzeugt, dass es Lobbywatch auch noch die nĂ€chsten 10 Jahre braucht.