Ein Jahr nach der VereinsgrĂŒndung von Lobbywatch.ch ist klar: Wir sind einen riesigen Schritt weiter â aber noch meilenweit von Transparenz entfernt.
Alles neu macht der Mai? Von wegen. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier waren im Wonnemonat sehr zurĂŒckhaltend bei der Vergabe von Zutrittsausweisen.
Wenn Christa Markwalder heute vor der Aussenpolitischen Kommission und dem BĂŒro des Nationalrats antraben muss, um ĂŒber ihren Vorstoss fĂŒr eine angebliche kasachische Oppositionspartei Auskunft zu geben, so werden in diesen beiden Gremien nicht wenige Parlamentsmitglieder sitzen, die ebenfalls mit Lobbyfirmen verstrickt sind. Denn diese haben ihre Netze lĂ€ngst ausgelegt.
WĂ€re da nicht die «AffĂ€re Markwalder» gewesen, es gĂ€be nicht viel zu vermelden ĂŒber Zu- und AbgĂ€nge bei den GĂ€sten der Parlamentarier. Nun aber ist von Panikreaktionen zu berichten.
FDP-NationalrÀtin Corina Eichenberger hat ihren beiden GÀsten den Zutritt zum Bundeshaus gesperrt. Schade, denn Daniel Heller, Eichenbergers zweiter Gast neben Marie-Louise Baumann, hÀtte auch noch Nachholbedarf was die Transparenz anbelangt.
NationalrĂ€tin Christa Markwalder hat sich vor den Karren einer dubiosen kasachischen Partei spannen lassen â und viele ihrer Ratskollegen verteidigen sie. Das ist kein Zufall.
FĂŒr einmal gibt es bei den Zutrittsberechtigten im Bundeshaus mehr Ab- als NeuzugĂ€nge. Und bereits machen sich die Wahlen vom Herbst bemerkbar.
Neu auf Lobbywatch.ch: Die Verbindungen der Mitglieder der Kommission fĂŒr Wirtschaft und Abgaben (WAK) zu Firmen, VerbĂ€nden und Organisationen. Auffallend dabei: Die Zahl der PR- und Consultingfirmen, die mit Parlamentariern verbunden sind, ist massiv gewachsen.
Trainingslager im Bundeshaus: Jean-Pierre Graber, Ăbergangs-Nationalrat der Berner SVP, lĂ€sst gleich zwei mögliche Nachfolger als GĂ€ste Bundeshausluft schnuppern. Die Liste der neuen und abgetretenen ParlamentariergĂ€ste vom MĂ€rz im Ăberblick.
Die Ăffentlichkeit hat ein Recht zu wissen, wer in wessen Namen im Bundeshaus auf die Gesetzgebung Einfluss nimmt. Unser Gastkommentar auf nzz.ch.