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Diese Lobbys mĂŒssen auf Parlamentariersuche

21.10.2019 09:12 – Otto Hostettler

Mit einem Schlag hat der Gewerbeverband seinen Einfluss im Bundeshaus verloren. Aber auch die Gewerkschaften und die Krankenkassen wurden empfindlich geschwÀcht.

Gleich mehrere mÀchtige LobbyverbÀnde wurden mit der Abwahl ihrer Exponenten im Nationalrat empfindlich geschwÀcht. Allen voran der Schweizerische Gewerbeverband, mit drei abgewÀhlten Exponenten: PrÀsident Jean-François Rime (SVP, FR), Direktor Hans-Ulrich Bigler (FDP, ZH) und Vorstandsmitglied Hansjörg Brunner (FDP, TG).

Der Gewerbeverband machte in den letzten Jahren GebĂŒhren und Abgaben zu seinem Hauptthema. FederfĂŒhrend war der Gewerbeverband etwa in der «No-Billag»-Diskussion, bei der Opposition zur neuen Energiestrategie oder er wehrte sich ĂŒber die «Allianz der Wirtschaft fĂŒr eine massvolle PrĂ€ventionspolitik» gegen jegliche verschĂ€rfte Auflagen fĂŒr die Tabakindustrie.

GeschwĂ€cht werden im Bundeshaus auch die Gewerkschaften. Der Berner SP-Mann Corrado Pardini, GeschĂ€ftsleitungsmitglied der Unia schaffte die Wiederwahl nicht. Ebenso der Oberaargauer Adrian WĂŒthrich (SP), PrĂ€sident und GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Travail Suisse, dem Dachverband von zehn ArbeitnehmerverbĂ€nden. Eine dritte Abwahl schwĂ€cht die Gewerkschaften zusĂ€tzlich: Verkehrspersonal-GewerkschaftssekretĂ€r Philipp Hadorn (SP, SO). Immerhin sitzt mit der Wahl von Pierre-Yves Maillard (SP, VD) der PrĂ€sident des Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB neu im Nationalrat.

Neue Verbindungen im Bundeshaus muss sich auch der Krankenkassenverband SantĂ©suisse suchen. Ihr PrĂ€sident, der BĂŒndner SVP-Nationalrat Heinz Brand, wurde abgewĂ€hlt. Ebenso die Arbeitsgemeinschaft fĂŒr die Berggebiete. Direktor Thomas Egger (CSPO) schaffte die Wiederwahl nicht mehr.

Die Lobby der Heime und Institutionen (Curaviva) muss sich ebenfalls neu organisieren. Ihr PrĂ€sident Laurent Wehrli (FDP, VD) schaffte es nicht mehr in den Nationalrat. Und mit der Abwahl von Gewerbeverbands-Direktor Bigler muss auch die Lobby der Atomwirtschaft ĂŒber die BĂŒcher. Bigler ist auch PrĂ€sident des Nuklearforums.