Die Transparenzliste 2024 ist da!

Die Mitglieder von National- und Ständerat machen einen weiteren Schritt hin zur Offenlegung ihrer Finanzen. Dies zeigt die aktuelle Transparenzliste von Lobbywatch. Im neu gewählten Parlament legen 58 Prozent aller Ratsmitglieder offen, wie viel sie mit Mandaten in Unternehmen und Verbänden verdienen.

58 Prozent aller eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die bei den Wahlen vom 22. Oktober 2023 gewählt wurden, deklarieren gegenüber Lobbywatch ihre Einkünfte. Auf Anfrage der Transparenzplattform gaben 143 von 246 Ratsmitgliedern detailliert an, wie viel sie mit ihren Tätigkeiten in Verwaltungsräten, Verbandsgremien oder Beiräten verdienen. Zum Vergleich: Bei der letzten vollständigen Erhebung von Lobbywatch im Jahr 2018 hatten lediglich 25 Prozent aller Parlamentarier:innen ihre Einkünfte deklariert. Gemäss Parlamentsgesetz müssen die Ratsmitglieder lediglich angeben, ob ein Mandat gegen Bezahlung oder ehrenamtlich ausgeführt wird. Lobbywatch ist somit die einzige Plattform, auf der die Einkünfte von Parlamentarier:innen ersichtlich sind. Den ganzen Transparenzbericht finden Sie hier zum Download und die Medienmitteilung hier.

Der Wind hat gedreht

Als wir 2017 unsere erste Transparenzliste veröffentlichten, herrschte im Parlament wenig Begeisterung darüber. «Herzlichen Dank, ich habe kein Interesse», schrieb uns damals ein Nationalrat. Es war eines der freundlicheren Feedbacks, die wir erhielten. Andere wiesen unsere Recherchen als «unzutreffende Vermutungen» zurück oder forderten uns auf: «Machen Sie doch, was Sie wollen, für mich ist es ohne Belang». Gerade einmal 15 Prozent aller Parlamentarier:innen gaben damals an, wie viel sie mit ihren Mandaten in Beiräten, Verwaltungsräten oder Unternehmen verdienen. Sieben Jahre später können wir Ihnen heute die neuste Ausgabe der Transparenzliste präsentieren und dabei erfreut feststellen, dass der Wind gedreht hat. Und auch der Ton der Antworten ist anders geworden: «Ich schätze die Arbeit von Lobbywatch sehr und habe in der Vergangenheit immer wieder etwas nachgeschaut», schrieb uns kürzlich eine Nationalrätin.

Über den Transparenzbericht 2024 berichteten die Medien in der ganzen Schweiz, unter anderem Beobachter, Republik, Blick, RSI oder RTR.