23.02.2017 20:19 â Thomas Angeli
Liebe Freundinnen und Freunde von Lobbywatch
Die Staatspolitische Kommission des StĂ€nderats hat am vergangenen Dienstag wieder einmal gezeigt, was sie von Transparenz hĂ€lt: nicht viel. Eigentlich hĂ€tte die Kommission an diesem Tag einen Vorschlag fĂŒr ein Lobbyistenregister erarbeiten sollen. Das war der Auftrag von StĂ€nde- und Nationalrat, beide Kammern hatten letztes Jahr einem solchen Register zugestimmt. Der Entwurf fĂŒr die neue Regelung sah vor, dass Lobbyisten ihren Arbeitgeber und ihre Mandate offen legen mĂŒssten. Zudem sollte die Anzahl Lobbyisten beschrĂ€nkt werden.
Nun hat aber die Staatspolitische Kommission des StĂ€nderats mit Stichentscheid ihres PrĂ€sidenten Peter Föhn (SVP, SZ) beschlossen, auf ein solches Register zu verzichten. Die lapidare BegrĂŒndung: Der Aufwand dafĂŒr sei zu gross und das neue System bringe «keinen Mehrwert».
Wir von Lobbywatch finden: So nicht! Ein offizielles Lobbyistenregister ist ĂŒberfĂ€llig. Das heute bestehende System, wonach jedes Ratsmitglied zwei Zutrittsausweise vergeben kann, ist intransparent und völlig veraltet. Dazu kommt: Eine Kontrolle, wer sich in der Wandelhalle tummelt, existiert nicht.
Uns interessiert, was Sie darĂŒber denken, und deshalb haben wir auf Facebook eine Umfrage gestartet. Sagen Sie uns, was Sie vom Entscheid der StĂ€nderatskommission halten!
Wir von Lobbywatch sind ĂŒberzeugt: Demokratie braucht Transparenz. Aber das Parlament wehrt sich seit Jahren kategorisch gegen mehr Offenheit wehrt, wie der jĂŒngste Entscheid zeigt. Deshalb ist unsere Arbeit nötiger denn je. Inzwischen haben wir die TĂ€tigkeiten aller Parlamentarier und deren GĂ€ste recherchiert. Jetzt wollen wir unsere Daten mit einer ĂŒbersichtlichen grafischen Darstellung verbessern. Auf einen Blick soll man kĂŒnftig die Verflechtungen und AbhĂ€ngigkeiten erkennen.
DafĂŒr sammeln wir mit unserem Crowdfunding bei wemakeit.com zurzeit 15 000 Franken. Jetzt haben wir die Halbzeit erreicht â Zeit um kurz durchzuatmen und Danke zu sagen: Mit Ihrer UnterstĂŒtzung haben wir in den vergangenen drei Wochen rund 11 000 Franken gesammelt. Das ist ein beeindruckender Betrag und wir freuen uns sehr ĂŒber das Vertrauen, das Sie in unsere Arbeit haben!
Aus Erfahrung wissen wir aber, dass die zweite HÀlfte eines Crowdfundings meistens schwieriger wird als die erste. Die Spendenkurve flaut erfahrungsgemÀss ab.
Wir gelangen deshalb noch einmal an Sie: Falls Sie unsere Crowdfunding-Kampagne noch nicht unterstĂŒtzt haben, so ist jetzt die Gelegenheit dazu. Wir versprechen Ihnen: Die Visualisierung unserer Daten wird die Politik in Bundesbern in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Und bitte machen Sie auch Ihre Freunde und Bekannten auf unser Crowdfunding aufmerksam, sei es im persönlichen GesprÀch, sei es auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Linkedin. Gemeinsam können wir es schaffen!
Denn wir können uns nur wiederholen: Transparenz ist wichtig fĂŒr ein Demokratie. Aber nicht gratis.
Freundliche GrĂŒsse
Thomas Angeli und Otto Hostettler
Co-PrÀsidenten Lobbywatch