27.11.2014 07:01 â Thomas Angeli
Die Aktion fĂŒr eine vernĂŒnftige Energiepolitik Schweiz (Aves) hat sich die Dienste der renommierten Kommunikationsagentur Farner Consulting gesichert. Dies zeigen Recherchen von Lobbywatch.ch
In der Herbstausgabe wartete das sonst eher spröde Bulletin der Vereinigung fĂŒr eine vernĂŒnftige Energiepolitik (Aves) mit einer Neuigkeit auf: Die GeschĂ€ftsstelle des Vereins werde neu von Beat Ruff gefĂŒhrt. Der Sitz wechselt gleichzeitig von Zug nach Bern, die Adresse lautet neu «Postfach 319, 3000 Bern 7».
Im AVES-Bulletin wird der neue GeschĂ€ftsleiter in den höchsten Tönen gelobt: Ruff bringe «einschlĂ€gige Erfahrungen aus der Energiewirtschaft und der Ăffentlichkeitsarbeit» mit. TatsĂ€chlich: Ruff war von 2005 bis 2010 als Stabsmitarbeiter beim Bundesamt fĂŒr Energie anschliessend war er unter anderem fĂŒr den Branchenverband Swisselectric tĂ€tig. In den USA werden solche Wechsel von der Administration in die Privatwirtschaft mit dem Ausdruck «revolving doors» abqualifiziert â und sorgen regelmĂ€ssig fĂŒr Schlagzeilen.
Doch wer steckt hinter dem Postfach 319? Die neue Adresse des Vereins fĂŒhrt zur Berner Zweigniederlassung der renommierten PR-Agentur Farner Consulting. «Ja, das trifft zu», bestĂ€tigt Aves-PrĂ€sident und SVP-Nationalrat Albert Rösti die Recherchen von Lobbywatch.ch
Das Kommunikationsunternehmen ist generell sehr zurĂŒckhaltend bei der Bekanntgabe seiner Kunden. Wenn die Agentur eine GeschĂ€ftsstelle fĂŒr einen Verein oder Verband fĂŒhrt, so dringt davon im Normalfall wenig nach aussen. Eine Auswertung bei Lobbywatch.ch zeigt: Mittlerweile sind neben der Aves drei weitere Organisationen bekannt, die ihre GeschĂ€ftsstelle bei Farner Consulting in ZĂŒrich angesiedelt haben: das Energie-Forum Nordwestschweiz, der Arbeitskreis Sicherheit und Wehrtechnik (ASUW) und die Alliance SantĂ©. Sie alle geben als Adresse ein simples Postfach an, wenn auch nicht dasselbe.
Tipp: PĂŒnktlich zum Start der grossen Energiedebatte können neu auch die Interessenbindungen der Mitglieder der beiden Kommissionen fĂŒr Umwelt, Energie und Raumplanung (Urek) abgerufen werden.